DE

VuB_915-807-000 ist die erste Arbeit in der Serie TU /7/7d/ welche sich auf die Semi-Re/-Produzierbarkeit und die Herkunft der Werke als Nebenprodukte des Alltäglichen Handelns, Fragmente der globalisierten Techniken oder der Produktion selbst konzentriert. Diese Serie und „spezielle“ Objekte werden auf rareappearance.blogspot.com und in Geschichte+, Schickhardts Abschlussarbeit, die im Jahr 2025 fertiggestellt werden soll, weiter besprochen.

EN

VuB_915-807-000 is the first work in the series TU /7/7d/ focusing on semi-re/-producibility and the work's origin as byproducts of everyday life, fragments of the globalized process, or production itself. This series and „special“ objects or objects „in particular// will be further discussed on rareappearance.blogspot.com and in History+, Schickhardt’s graduation work set to be finished in 2025.

 

DE 

Die Arbeit entstand im Rahmen der Klassenausstellung „Malbo“ in Kooperation mit dem Skulpturenmuseum Glaskasten in Marl. Als Ausgangspunkt eines Themenkomplexes und zugleich als ein Modell repräsentiert Marl die kulturelle und urbane Entwicklung der (Nach-) Kriegszeit in Westdeutschland.

„Malbo International“, als semi- informative Videoarbeit transformiert, vergleicht und zeigt historische Momente. Archivmaterial, Landkarten, Zeitungsausschnitte, Found-Footage ... alles, was Informationsstrukturen enthält, wird benutzt. Auf der Grundlage von Gegensätzen passiert das nicht. Die ausgewählten Dokumente zeigen zeitgenössische Problematiken, arbeiten die Stadt als deren Abbild heraus, halten Grenzen und Einzugsgebiete sowie deren unsichtbaren Pendlerschicksale fest. Oder sie bewahren vor dem Vergessen. Eine neue historische Aufgabe.

Aber was bleibt am Ende? Was soll ich mit Kairo, Marl und Seoul anfangen? Städte werden gebaut, dokumentiert, umstrukturiert, eingegliedert und zerstört. Lippe-Seiten, Suezkanal und Han-Fluss. Gleichzeitig und überall gleich - „Hängende Kirche“ oder hängen gelassene Einwohner. Verfolgung sowieso. Ob Kopten oder Bibelforscher. Die Dimensionen sind anders, ja, aber jungfräulicher Boden bleibt jungfräulicher Boden.

Und mir bleibt sowieso nichts anderes übrig wenn ich noch nie da war. Aber ich kenne zumindest die Einkaufspassagen... ein paar Geschäfte können sich gerade noch halten und ich kann mir vorstellen wie es hier mal war. Die Zeit, als die Region noch Hoffnungsträger war. Marl zieht mich trotzdem durch die erschreckende Komplexität der Weltgeschichte. Anfangen könnte ich bei den Brukterern.

EN

The work was created as part of the "Malbo" class exhibition in cooperation with the Glaskasten Sculpture Museum in Marl. As the starting point of a complex and a model, Marl represents the cultural and urban development of postwar West Germany.

„Malbo International“, a prime example of a semi-informative video work, transforms and compares historical moments. Archive material, maps, newspaper clippings, found footage... everything that contains informative structures is being used but this usage doesn't have to be based on opposites. These documents show contemporary problems - protect against oblivion or work for the city as its image, fix borders or catchment areas, and also contain all invisible commuter fates. A new historical duty.

But what remains at the end? What to do with Cairo, Marl or Seoul? Cities are built, documented, restructured, incorporated and destroyed. Lippe-Seiten or Suez Canal and the Han River. At the same time and everywhere the same - “Hanging Church” or the residents who were let down. Persecution anyway. Whether Copts or Bible Students. The dimensions are different, yes, but virgin land is still virgin land.

And I have no choice anyway if I've never been there. But at least I know the shopping arcades... a few shops can still hold up, and I can imagine what it was like here. The time when the region was still a new hope. Nevertheless, Marl pulls me through the frightening complexity of world history. I could start with the Bructeri.